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Der kleine Bach

Es war einmal ein kleiner Bach, der sich danach sehnte, ein erfüllter Fluss zu sein. Auf seiner Reise kam er eines Tages an den Rand einer großen Wüste und bekam Angst weiter zu fließen und in der Wüste auszutrocknen. Da hörte er eine innere Stimme, die ihm Mut machte und ihm sagte, er brauche keine Angst zu haben und er könne ruhig weitergehen.

Nach einigem Zögern ging der Bach weiter, auch wenn er sich dabei nicht wohl fühlte und die Angst immer noch da war. Je weiter er in die Wüste floss, desto heißer wurde es. Es wurde so heiß, bis der kleine Bach schließlich verdunstete und die aufgestiegenen Tröpfchen begannen, sich in der Luft zu sammeln.

Es wurden so viele, dass sich kleine Wolken bildeten, die über die Wüste zogen. Die kleinen Wolken reisten viele Tage, bis sie hinter der Wüste zum großen Meer kamen. Dort regneten sie sich leer.

Der kleine Bach wurde so zum Teil des unendlichen Meeres. Er wurde Teil von etwas so viel Größerem und führte ein so viel schöneres Leben, als er es sich je erträumt hatte. Während der kleine Bach sich sanft von einer Welle tragen lies, überlegte er mit glücklichem Herzen: „Ich hatte Angst, meinen Weg zu gehen, aber ich habe meiner inneren Stimme vertraut und habe mutig mehrmals meine Daseinsform verändert, ohne zu wissen, was mich erwarten würde - und doch bin ich jetzt mehr ich, als je zuvor!

(-Autor unbekannt-)
 

Auch wir sind, wie der kleine Bach, immer wieder aufgefordert unsere "Daseinsform" zu verändern, Altes loszulassen, zu vertrauen und neue Wege zu gehen. Wenn wir die Angst überwinden, unserem innern Gefühl folgen, kann uns etwas viel Größeres erwarten, als wir es uns jemals vorgestellt hatten. 
 

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